Der 8. März soll zu einem Feiertag für die Frauen erklärt werden. Damit wollen drei St. Galler Politikerinnen die Lohndiskriminierung der Frauen beseitigen.
SIE HABEN GUT LACHEN: In Nepal ist der 8. März ein offizieller Feiertag. (Foto: Reuters)
In mehr als zwei Dutzend Ländern ist der 8. März ein gesetzlicher Feiertag, auch in Nepal. Und jetzt soll er es auch in St. Gallen werden, allerdings nur für die weiblichen Angestellten.
Die drei Stadtparlamentarierinnen Andrea Scheck (Juso), Alexandra Akeret (SP) und Andrea Hornstein (Politische Frauengruppe) wollen mit dieser Forderung die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau thematisieren und den Lohnklau an den Frauen damit wenigstens ein Stück weit ausgleichen.
Der zusätzliche Feiertag für die Frauen soll so lange bestehen, bis die Stadt beweisen kann, dass es keine unerklärbare Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern in der Verwaltung mehr gebe. Schweizweit beträgt der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern im Durchschnitt rund 20 Prozent. Andrea Scheck: «In St. Gallen muss die Differenz erst noch analysiert werden. Mit unserer Forderung wollen wir nun Druck machen, damit das Thema endlich angeschaut wird.»
ANSPORN. Die St. Galler Regierung hat es mit der Überprüfung der Lohnunterschiede aber nicht so eilig. In einer Stellungnahme antwortete sie, ein solcher Feiertag sei nicht realisierbar, weil dadurch ein Drittel der Verwaltung lahmgelegt würde. Über dieses Argument kann Scheck nur lachen: «Wenn das wirklich der Fall wäre, dann sollte es der Stadt als Ansporn dienen, endlich vorwärtszumachen mit der Lohngleichheit!» Denn sobald nachgewiesen sei, dass es keine unerklärbaren Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau in der Verwaltung gebe, würde der arbeitsfreie Tag wieder aufgehoben.